Durch gleich mehrere Kantone der Schweiz verläuft eine vier Alpen-Pässe-Tour.
Bei der gleich 4 Passstraßen am stück mit je über 2'000 Höhenmetern überfahren werden können.
Die Fahrtrichtung spielt jedoch keine Rolle...
In unserem fall war der Ausgangspunkt in Chur, von dort ging es über den Oberalppass mit 2044 Höhenmetern und einer Maximalsteigung von 6%...
Unweit entspringt dort die Rhein-Quelle, welche jedoch nur für sehr geübte Wanderer erreichbar ist.
Hinab ging es in den ort Andermatt und weiter nach Hospental, wo am Kreisverkehr die abzweigung zum San Gottardo oder zum Furkapass zur wahl steht.
Wer dort zum Furka fährt, sollte sich über die Ausmaße seines Fahrzeugs im klaren sein und zeit mitbringen, und nicht in eile sein. Eine sichere Auffahrt kostet zeit und Geduld.
Fast alle Straßenabschnitte sind in einem Top zustand für die hochalpinen verhältnisse sehr gepflegt, nicht des zu trotz kann es an manchen stellen bei Gegenverkehr eng werden.
Jetzt im Oktober sollte man auch schwindelfrei sein, denn verbreitet wurden die Leitplanken bereits zur Wintersperre zurück gebaut, damit diese unter der späteren schneelast nicht beschädigt werden.
Dies hat zur folge dass es neben der Straße zum teil unmittelbar steil hinab geht.
Der "Furka" führt auf rund 2430m bei einer maximalen Steigung von 11%
Die Abfahrt vom Furka in westlicher richtung führt vorbei am Rhonegletscher und anschließend in dessen Tal.
Unten angekommen steht man im kleinen Ort Obergomes, und am Bachlauf der Rhne welcher vom gletscher kommt.
Einen keine aber schöne Kapelle ziert den Ort.
Hinterhalb eines Hotels kann man gleich wieder abbiegen und die auffahrtsrampe auf den Grimselpass nutzen.
Dieser führt auf 2164 Höhenmeter bei Maximal 11% Steigung.
Oben auf dem Gimsel befinden sich gleich mehrere Seen einer davon der gleichnamige Stausee, an dessen sich gerade eine Baustelle befindet, am Schweizer Stausee wird derzeit die Staumauer erhöht, dies hat stand jetzt aber keinen Einfluss auf den verkehr.
Wer den Gimsel in richtung norden verlässt, kann in Innertkirchen wieder rechts auf die B11 einbiegen, dann geht es erneut auf über 2'000m, genauer auf 2224m ü. M. die Maximale steigung beträgt hier nur 9% ist aber ebenfalls sehr kurven reich, mit einigen Spitzkehren.
Intertkirchen ist übrigens auch ein guter Ausgangspunkt für einen Tour Abbruch, ebenfalls wäre dies in Andermatt möglich, die Straßen sollte man nur in guter Verfassung fahren, wer zu müde wird oder andere bedenken hat, bricht lieber an ungefährlicher stelle ab.
Zudem sollte man genug Kraftstoff mit führen, zwar gibt es zwischen den Ortschaften im Tal Tankstellen auf den doch sehr langen Passstraßen gibt es jedoch keine möglichkeit zum nachtanken mehr.
Alle genannten Passstraßen sind übrigens Gebüren frei, besonders für aus Deutschland kommende dürfte sich eine Schweizer Maut Vignette dennoch lohnen, schon allein wegen der Anfahrt, auch wenn man diese nur für ein ganzes Jahr kaufen kann.
Je nach Jahreszeit gibt es für die Passstraßen Einschränkungen.
So haben jetzt im Oktober viele eine Nachtsperre, und sind evtl. später im Winter ganz gesperrt.
Ein Abzweig für einen Blick auf den St. Gotthard lohnt sich im übrigen ebenfalls auch wenn dies nicht in der oberen Karte dargestellt ist.
Was bei aller Landschaftlicher schönheit leider negativ auffällt, fast auf allen abschnitten ist Campen per Fahrzeug (ein zwei tage übernachten) verboten, auch an vermeintlich sicheren Parkflächen wo keine akute Steinschlaggefahr besteht ist dies größtenteils verboten.
dies finden wir ziemlich schade, und können es leider auch nicht ganz nachvollziehen, zumal es schöne und "sichere" plätze gäbe. Auf dem Grimselpass gibt es offenbar eine möglichkeit die wohl mit 20 Schweizerfranken die nacht wohl kein Schnäppchen sein dürfte
Wie zu oft wird wohl vergessen dass es auch viele ordentliche Camper gibt, die nichts hinterlassen.
Und weiter fällt äußerst negativ auf... dass die anzahl der öffentlichen WC's entlang der routen praktisch eher nicht existent ist, es gibt kaum WC- Hüsli entlang der Route, und eins der wenigen zwischen Furka und Grimsel nähe der "Anglikanische Kapelle Gletsch" war trotz bestem Wetter ebenfalls voll verschlossen.
Die unschönen folgen zeigen sich beim Rundgang um die besagte Kapelle welche ebenfalls schon für den Winter verschlossen wurde, der äußere hintere teil wird für's "Geschäft" missbraucht.
Ich finde dies in der heutigen zeit ein unding, dass Menschen offenbar auf normalen weg kein WC erreichen können.
Auch fast alle Alpenpass Gasthäuser hatten ebenfalls zu.
Hier ist von Seiten der verantwortlichen in der Schweiz dringend ein handeln wünschenswert.
Zu beachten ist außerdem dass es je nach jahreszeit nachtsperren der Passstraßen gibt, welche im Tal offenbar nicht überall ausgeschildert sind, so ist es auch uns ergangen, dann steht man nach dem man auf der Passhöhe war und wieder bergab-fahren möchte plötzlich vor verschlossener Schranke zum Tal, zu unserm glück war die Person mit dem Schlüssel noch auf Kontrollfahrt, und hat uns wenig später wieder sehr freundlich geöffnet.
Neben uns erging es 5 weiteren Fahrzeugen genau so, darunter auch Schweizer-Kennzeichen.
Es ist also empfehlenswert sich vorher zu erkundigen.
Das erste mal auf eine Passstraße Fahren ??? Voraussetzungen.
- Vertraut mit dem Fahrzeug
- Unbeschädigte Reifen
- Vollfunktionierende einwandfreie bremsen
- Verkehrssicherer zustand des Fahrzeugs
- Ausreichend Motoröl und Kühlwasser und Scheibenwischwasser.
- Funktionierendes Licht
Sie sollten sich unbedingt vorher über den Straßenzustand und eventuelle Sperrungen informieren
z.b. über die offizielle Webseite www.alpen-paesse.ch
Ebenfalls ist im vorfeld ein blick auf eventuelle Unwetterwarnungen und die weitere Wetterentwicklung sehr empfehlenswert. Bestehen Risiken oder Zweifel treten sie die fahrt NICHT an!
Sie sollten neben guten Reifen mit mindestens 4mm Restprofiltiefe abseits der Sommermonate auch mit Winterreifen unterwegs sein...
Wichtig ist der zeit Faktor, wenn es eilt sind Sie auf einer Passstraße falsch. Sie benötigen zeit, müssen mit steinen auf der Fahrbahn rechnen, und sollten auch auf kurzen geraden nicht zu stark beschleunigen, fahren sie nicht zu schnell um kurven und kehren, rechnen Sie jederzeit mit Gegenverkehr, oder langsameren Verkehrsteilnehmern vor ihnen, auch Fußgänger oder Radfahrer hinter uneinsehbaren kurven
An engstellen hat normalerweise der Berg-auffahrende vorfahrt, auch wenn dies leider selten beachtet wird. überholen Sie nur an sicheren stellen.
Fahren Sie ihr Fahrzeug nicht auf Anschlag, bleiben Sie mit der Drehzahl in einem leicht erhöhtem Bereich, (ca.) beim Diesel 1800-2400 Umdrehungen beim Benziner zwischen 2000 und 3500 Umdrehungen, lassen Sie dem Fahrzeug zeit fahren sie nicht permanent Vollgas um Überhitzung zu vermeiden, schalten sie vor Kehren rechtzeitig runter.
Haben sie den Scheitelpunkt erreicht oder wollen dazwischen halten, ist es sinnvoll den Motor 1-2 Minuten im Stand nachlaufen zu lassen bei getretener bremse bevor Sie diesen ausmachen.
Achten Sie beim abstellen des Fahrzeugs unbedingt dass die Feststellbremse auch Tatsächlich hält was bei starkem Gefälle nicht immer der fall ist, legen Sie zusätzlich einen gang ein, und ggf. einen stein unter den reifen.
Beim bergabfahren
Lassen Sie sich ebenfalls nicht hetzen.
Lassen Sie ihr Fahrzeug niemals rollen.
Legen Sie absichtlich immer einen (zu) kleinen gang ein, nutzen Sie die Bremswirkung des Motors, solang ihr fahrzeug durch dass Eigengewicht schiebt, geben sie kein gas.
Lassen Sie ihr Fahrzeug mit kleinem gang bergab rollen, ohne dass Sie die Kupplung getreten halten.
Es macht nichts wenn ihr Auto dann laut wird, ein Diesel hält eine Drehzahl bis 3'000 Umdrehungen ein Benziner bis 4000-4400 Umdrehungen problemlos aus, es hört sich nur laut an.
Schiebt ihr Fahrzeug trotzdem mehr, als der Motor auf diese weise Bremswirkung erzeugt, bremsen Sie immer wieder Punktuell zu, um die Drehzahl nicht noch mehr zu überschreiten, und bleiben Sie unterhalb der 3100 bzw. 4400 Umdrehungen.
Bleiben Sie nicht permanent auf der Bremse, es droht Überhitzung, bremsen Sie immer wieder Punktuell.
Bremsen Sie weit vor einer Kehre an, schalten Sie rechtzeitig nochmals runter um die Drehzahl beim durchfahren hoch zu halten, bremsen Sie weiter fahren Sie langsam durch die Kurve, halten Sie die Kupplung nicht getreten, danach können Sie auf grader strecke wieder einen gang hoch schalten, überspringen Sie keine Gänge, rechnen Sie mit bergauffahrendem Gegenverkehr dass sie halten müssen.
Lassen Sie allgemein ihr Fahrzeug niemals zu schnell werden.
Nutzen Sie nicht die Handbremse.
Sollte es aus irgend einem Grund einen technischen defekt geben, oder die Bremsen an massiv an Wirkung verlieren, überlegen Sie nicht, Lenken Sie Ihr Fahrzeug bewusst Richtung Berg, bzw. Fahrbahn innenseite, riskieren Sie einen schaden um Ihr Fahrzeug gewaltsam zum sehen zu bringen.
Fahren Sie so nicht weiter! rufen sie einen Service.
Sehr langsam Bergauffahrende Fahrzeuge können an geeigneter stelle, ausreichend Sicht, kein Gegenverkehr und breite-fahrbahn andere Verkehrsteilnehmer vorbei ziehen lassen, dazu blinken Sie recht verlangsamen oder bleiben stehen, die hinter ihnen werden überholen, sofern dies sicher ist.
Nehmen Sie sich was zum Trinken mit auf die Tour, eine Sonnenbrille ist auch nicht schlecht, lassen Sie ausreichend Kraftstoff im Tank, nehme Sie in Handy mit...
